Sternfahrt / 12.000 bei Fahrraddemo
Tour über die Köhlbrandbrücke
Erlebnisbericht des Koordinators für die Öffentlichkeitsarbeit (Kommunikation und Medien) von der Fahrradsternfahrt in Hamburg am 17.06.2012. Die Anreise verlief mit einem unkorrekten Verkehrsmittel, aber es zu hoffen das auch der gute Wille zählt. 12000 TeilnehmerInnen sollen es gewesen sein. Und dann gibt es einige Folgerungen, die die private Meinung des Verfassers sind.
Gut 900 Teilnehmer waren in Volksdorf bei der RG Hamburg am Start. Bis 10:00 Uhr fotografiert und dann sollte ein halbe Stunde mit dem Auto bis zum Versammlungspunkt in Wilhelmsburg reichen. Ist ja alles eigentlich nur Autobahn. Auf der Veddel, wo es dann Richtung Wilhelmsburg geht, war Stau und ich wurde von ein paar versprengten Radfahrern auf dem Seitenstreifen überholt. Interessant. Ich bekam Zweifel an meinen Planungsfähigkeiten. Aber das war heute schon das zweite Mal. Die RG Hamburg hatte die gewohnte Strecke umgeplant und ich bekam (fast) keinen Marathonfahrer mehr zu sehen.
Abfahrt Georgswerder, Auto abgestellt und mit dem Rad in HH-Wilhelmsburg auf die Reichsstraße. Der freundliche Polizist meinte:“Jetzt wird es aber Zeit“. Alles war gut, ich war jetzt Demonstrant und konnte ein gutes Gewissen haben. Das Motto war „Rad fahren – Klima schützen“. Wann habe ich je demonstriert?
Es wird zurzeit geplant, die Wilhelmsburger Reichsstraße zu verlegen. Der planerische Gedankengang ist, dass die Straße sowieso sanierungsbedürftig ist. In dem Zusammenhang kann man auch den Lärmschutz verbessern, wenn man den Straßenverkehr an die vorhandene Bahntrasse rückt. Als Radfahrer wundert man sich, wie gut der Straßenbelag auf so einer sanierungsbedürftigen Straße doch ist. Es gibt etliche Angebote für den Radverkehr die wesentlich sanierungsbedürftiger sind. Aber Radfahrer gehören sowieso auf die Straße. Auf die Autobahn vielleicht nur unter Polizeischutz, aber sonst schon.
Über die B73 wurde Harburg umfahren und am neuen Kraftwerk in Moorburg vorbei ging es zur Köhlbrandbrücke. Der durchaus beeindruckte Zug der Radfahrer wurde von der Polizei nach Fahrplan gesteuert. Es gab immer mal wieder Stopps, um sich zu sammeln. Dann wurde abgesperrt und es ging weiter. Die Köhlbrandbrücke war sicher der Höhepunkte. Man sollte da oben aber nicht anhalten. Hätte ich mein Stativ dabeigehabt, hätte ich mich sicherlich geärgert. Aber die Aussicht über den Hafen bis zum Michel ist auch vom fahrenden Rad grandios. Runter habe ich allerdings die Kamera eingesteckt und lieber den Lenker festgehalten.
An der Reiherstieg-Klappbrücke gab es den nächsten Halt. Helmut hatte in Volksdorf berichtet, dass in der Vergangenheit viele Teilnehmer nur über die Brücke gefahren sind, es dann aber nicht bis zum Hamburger Rathaus geschafft haben. Durchaus verständlich, besonders wenn das Wetter nicht so toll ist. Das Wetter war toll, es gab zwar Wind und Wolken, aber alles blieb trocken und überwiegend heiter. Warten war also nicht unangenehm.
Zurück in die Innenstadt ging es wieder über die Autobahn. Darüber war ich so begeistert, dass ich, Fotoapparat in der Rechten, nicht richtig aufpasste. Ich habe gute Bremsen, es reicht mit links zu bremsen, um über den Lenker zu gehen. Der aufgeschraubte Filter hat das Objektiv beschützt und die anderen Schäden sind selbstheilend. Es bleibt der Kratzer im Selbstbewusstsein über mangelnde radfahrerische Geschicklichkeit.
Aber das muss man wirklich fotografiert haben, wie die Autobahn für Radfahrer gesperrt wird. Im Bereich der Mönckebergstraße hatte man den Eindruck, die Polizei hatte an dem Tag mehr Probleme mit den Fußgängern als mit den Autofahrern. Ich hörte eine Frau sagen:“Jetzt müssen die aber mal anhalten, ich will über die Straße“.
Verkaufsoffener Sonntag , Buden auf dem Rathausmarkt und die Veranstaltungsbühne etwas weit weg. Es war mir zu voll zum Rad fahren und habe mich dann, mein Rad schiebend, abgesetzt. Aber schön war es trotzdem.
Es war eine Demonstration, veranstaltet durch den MOA (Mobil ohne Auto), für den Radverkehr. In der MOA haben sich verschiedene Organisationen zusammengetan, wie ADFC, BUND, NABU und weitere (Danke für den Hinweis). Auch wenn „der Radsport“, das Rad mehr als Sportgerät, weniger als Verkehrsmittel sieht, im Training auf der Straße, sind wir alle Verkehrsteilnehmer. Als solche wollen wir mit unseren Rechten respektiert werden. In dieser Hinsicht gibt es auch keine Differenzen.
Als Radsportler haben wir aber noch ein paar zusätzliche Probleme, auch und besonders, wenn es nur um kleinere Veranstaltungen auf Vereinsebene geht. Als RTF-Veranstalter denkt man nicht mal an Autobahnen, trotzdem gibt es merkwürdige Genehmigungs-Auflagen. Du bist nicht vom Fach und das muss man taktisch sehen, las ich in einer Mail. Ich habe zwar den betreffenden Nebensatz aus dem veröffentlichten Absatz gestrichen, bin aber trotzdem der Meinung, dass wir irgendwie Politik machen müssen. Dazu gehört auch ein offenes Wort über Entscheidungen und Verhaltensweisen unserer Behörden. Der Veranstalter, der für eine Vereinsveranstaltung irgendeine Genehmigung braucht, wird sich anders verhalten müssen, als der Schreiber einer Meinung aus etwas abgehobener Perspektive. Es gibt den freundlichen Polizisten an der Strecke und den für die Genehmigung zuständigen Beamten, der seinen Ermessensspielraum ausschöpft, um Rad fahren zu verhindern. Es ist schwer, aber man kann auf der Autobahn Rad fahren! So eine kleine Tour über die Köhlbrandbrücke regt den Geist an.
HFS Fahrradsternfahrt Bilder
Gut 900 Teilnehmer waren in Volksdorf bei der RG Hamburg am Start. Bis 10:00 Uhr fotografiert und dann sollte ein halbe Stunde mit dem Auto bis zum Versammlungspunkt in Wilhelmsburg reichen. Ist ja alles eigentlich nur Autobahn. Auf der Veddel, wo es dann Richtung Wilhelmsburg geht, war Stau und ich wurde von ein paar versprengten Radfahrern auf dem Seitenstreifen überholt. Interessant. Ich bekam Zweifel an meinen Planungsfähigkeiten. Aber das war heute schon das zweite Mal. Die RG Hamburg hatte die gewohnte Strecke umgeplant und ich bekam (fast) keinen Marathonfahrer mehr zu sehen.
Abfahrt Georgswerder, Auto abgestellt und mit dem Rad in HH-Wilhelmsburg auf die Reichsstraße. Der freundliche Polizist meinte:“Jetzt wird es aber Zeit“. Alles war gut, ich war jetzt Demonstrant und konnte ein gutes Gewissen haben. Das Motto war „Rad fahren – Klima schützen“. Wann habe ich je demonstriert?
Es wird zurzeit geplant, die Wilhelmsburger Reichsstraße zu verlegen. Der planerische Gedankengang ist, dass die Straße sowieso sanierungsbedürftig ist. In dem Zusammenhang kann man auch den Lärmschutz verbessern, wenn man den Straßenverkehr an die vorhandene Bahntrasse rückt. Als Radfahrer wundert man sich, wie gut der Straßenbelag auf so einer sanierungsbedürftigen Straße doch ist. Es gibt etliche Angebote für den Radverkehr die wesentlich sanierungsbedürftiger sind. Aber Radfahrer gehören sowieso auf die Straße. Auf die Autobahn vielleicht nur unter Polizeischutz, aber sonst schon.
Über die B73 wurde Harburg umfahren und am neuen Kraftwerk in Moorburg vorbei ging es zur Köhlbrandbrücke. Der durchaus beeindruckte Zug der Radfahrer wurde von der Polizei nach Fahrplan gesteuert. Es gab immer mal wieder Stopps, um sich zu sammeln. Dann wurde abgesperrt und es ging weiter. Die Köhlbrandbrücke war sicher der Höhepunkte. Man sollte da oben aber nicht anhalten. Hätte ich mein Stativ dabeigehabt, hätte ich mich sicherlich geärgert. Aber die Aussicht über den Hafen bis zum Michel ist auch vom fahrenden Rad grandios. Runter habe ich allerdings die Kamera eingesteckt und lieber den Lenker festgehalten.
An der Reiherstieg-Klappbrücke gab es den nächsten Halt. Helmut hatte in Volksdorf berichtet, dass in der Vergangenheit viele Teilnehmer nur über die Brücke gefahren sind, es dann aber nicht bis zum Hamburger Rathaus geschafft haben. Durchaus verständlich, besonders wenn das Wetter nicht so toll ist. Das Wetter war toll, es gab zwar Wind und Wolken, aber alles blieb trocken und überwiegend heiter. Warten war also nicht unangenehm.
Zurück in die Innenstadt ging es wieder über die Autobahn. Darüber war ich so begeistert, dass ich, Fotoapparat in der Rechten, nicht richtig aufpasste. Ich habe gute Bremsen, es reicht mit links zu bremsen, um über den Lenker zu gehen. Der aufgeschraubte Filter hat das Objektiv beschützt und die anderen Schäden sind selbstheilend. Es bleibt der Kratzer im Selbstbewusstsein über mangelnde radfahrerische Geschicklichkeit.
Aber das muss man wirklich fotografiert haben, wie die Autobahn für Radfahrer gesperrt wird. Im Bereich der Mönckebergstraße hatte man den Eindruck, die Polizei hatte an dem Tag mehr Probleme mit den Fußgängern als mit den Autofahrern. Ich hörte eine Frau sagen:“Jetzt müssen die aber mal anhalten, ich will über die Straße“.
Verkaufsoffener Sonntag , Buden auf dem Rathausmarkt und die Veranstaltungsbühne etwas weit weg. Es war mir zu voll zum Rad fahren und habe mich dann, mein Rad schiebend, abgesetzt. Aber schön war es trotzdem.
Es war eine Demonstration, veranstaltet durch den MOA (Mobil ohne Auto), für den Radverkehr. In der MOA haben sich verschiedene Organisationen zusammengetan, wie ADFC, BUND, NABU und weitere (Danke für den Hinweis). Auch wenn „der Radsport“, das Rad mehr als Sportgerät, weniger als Verkehrsmittel sieht, im Training auf der Straße, sind wir alle Verkehrsteilnehmer. Als solche wollen wir mit unseren Rechten respektiert werden. In dieser Hinsicht gibt es auch keine Differenzen.
Als Radsportler haben wir aber noch ein paar zusätzliche Probleme, auch und besonders, wenn es nur um kleinere Veranstaltungen auf Vereinsebene geht. Als RTF-Veranstalter denkt man nicht mal an Autobahnen, trotzdem gibt es merkwürdige Genehmigungs-Auflagen. Du bist nicht vom Fach und das muss man taktisch sehen, las ich in einer Mail. Ich habe zwar den betreffenden Nebensatz aus dem veröffentlichten Absatz gestrichen, bin aber trotzdem der Meinung, dass wir irgendwie Politik machen müssen. Dazu gehört auch ein offenes Wort über Entscheidungen und Verhaltensweisen unserer Behörden. Der Veranstalter, der für eine Vereinsveranstaltung irgendeine Genehmigung braucht, wird sich anders verhalten müssen, als der Schreiber einer Meinung aus etwas abgehobener Perspektive. Es gibt den freundlichen Polizisten an der Strecke und den für die Genehmigung zuständigen Beamten, der seinen Ermessensspielraum ausschöpft, um Rad fahren zu verhindern. Es ist schwer, aber man kann auf der Autobahn Rad fahren! So eine kleine Tour über die Köhlbrandbrücke regt den Geist an.
HFS Fahrradsternfahrt Bilder
19.06.2012